Von Gernot Heigl
„Es ist ein Desaster. Eine Katastrophe für den ganzen Ort. Wir alle stehen unter Schock“, skizziert Bürgermeister Andreas Grandits das Drama um die beiden abgebrannten Gebäude des Heimathauses in Stinatz. Beim frühmorgendlichen Lokalaugenschein mit dem KURIER wird dem Ortsoberhaupt, der während des nächtlichen Feuerwehreinsatzes anwesend war, erst das ganze Ausmaß der Katastrophe bewusst: „Jetzt, bei Tageslicht, sehe ich … Furchtbar. Alles hin. Das ist ein Totalschaden. Da haben wir einen Teil unserer Kunst und Kultur für immer verloren!“
Um nach ein paar verzweifelten Seufzern positiv zu ergänzen: „Irgendwie will ich das wieder aufbauen. Hoffentlich gibt es eine Lösung. Das Heimathaus war ja total beliebt. Erst vorige Woche habe ich mit Touristen eine Führung gemacht. Auch gab es hier einige Trauungen und viele Veranstaltungen“, so Andreas Grandits. „Wir müssen Ruhe bewahren und uns die richtigen Schritte zur Wiederherstellung überlegen. Umgehend werde ich einen Gutachter beauftragen. Zudem bedarf es einer raschen Abklärung, ob wir die Ruinen mit Planen vor möglichen Regen schützen können oder ob das alles zusammenbricht.“
Lob für Feuerwehr: "Die haben gekämpft"
Der Feuerwehr spricht der Bürgermeister großes Lob aus: „Die haben gekämpft und beim Einsatz alles gegeben. Sonst wäre da noch viel mehr passiert.“ Und weiter: „Zum Schaden kann ich noch keine Schätzung abgeben. Sicher enorm. Alleine die neue Dachdeckung mit Roggenstroh hat vor zwölf Jahren 60.000 Euro gekostet. Wie das alles versichert ist, muss erst geklärt werden.“
Zum Hauptgebäude hat Andreas Grandits einen besonderen Bezug, stand das Objekt aus Lehm und Stroh ursprünglich neben dem Haus seiner Großeltern in der Brunnengasse, wurde in den 70er-Jahren dort ab- und beim Heimathausplatz wieder aufgebaut. „Daher trifft mich dieser Großbrand auch persönlich. Ist ja Teil meiner Kindheit. Ich werde diese Szenen vom nächtlichen Brand nie vergessen können.“
Beim Lokalaugenschein kämpft das Ortsoberhaupt mehrmals mit Emotionen. Immer wieder kommt hervor: „Bist deppert, das schaut aus.“ Oder: „Bist du narrisch. Alles hin.“ Und: „Die Balken. Alles weg. Das ist ein trauriger Tag.“ Um hinzuzufügen: „Ach Gott… In der Dunkelheit habe ich das gar nicht so wahrgenommen. Da war ich noch der Meinung, wir können eh viel retten. Aber jetzt…“
Bezüglich der Brandursache muss zwar erst der Bericht der Kriminalpolizei abgewartet werden, aber „mehrere Zeugen haben einen Blitz gesehen, einen Kracher gehört und bereits kurz darauf einen Feuerschein wahrgenommen. Die Vermutung, dass es beim Gewitter passiert ist, scheint sehr wahrscheinlich“, resümiert Andreas Grandits.
Kommentare