Auch hier hilft die KI
„Das Projekt reiht sich in unsere Öffi-Offensive ein“, sagt Verkehrslandesrat Heinrich Dorner. Seit dem Start der Verkehrsbetriebe Burgenland (VBB) im Jahr 2021 wurden zahlreiche Buslinien eingeführt, das Anrufsammeltaxi (BAST) etabliert und mit Ende 2024 eine flächendeckende Versorgung mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreicht.
Die nun gestartete Erhebung ist der erste Schritt im NaMoKi-Projekt, das bis 2027 läuft. Entwickelt wurde es von Fraunhofer Austria, unterstützt durch die FFG und in Kooperation mit der Bildungsdirektion, der JKU Linz, Statistik Austria sowie der Verkehrsbetriebe Burgenland.
Die Ergebnisse der Umfrage dienen als Basis für einen eigens entwickelten KI-Algorithmus, der künftig bessere Verkehrsverbindungen berechnen soll. „Uns geht es um soziale Gerechtigkeit“, sagt Projektleiter Roy Huisman von Fraunhofer Austria. „Es darf nicht von der Verfügbarkeit eines Elterntaxis abhängen, ob ein Kind am Nachmittag zum Beispiel die Musikschule besuchen kann.“
Workshops an ausgewählten Schulen ergänzen die Befragung. Univ.-Prof. Uli Meyer von der Johannes Kepler Universität Linz betont: „Es ist essenziell, die Kinder und Jugendlichen selbst zu Wort kommen zu lassen.“ Nur so ließen sich realitätsnahe Lösungen entwickeln, die im ländlichen Raum tatsächlich greifen.
„Eigenständige Mobilität“
Die Verkehrsbetriebe Burgenland setzen bereits heute gezielt auf junge Menschen. Seit September 2023 ermöglicht das BAST Schülerinnen und Schülern ab 16:30 Uhr flexible Fahrten zu Freizeitaktivitäten. VBB-Geschäftsführer Wolfgang Werderits verweist auf das erweiterte Liniennetz und die gesicherten Anschlüsse: „Junge Menschen erhalten so eine echte Chance auf eigenständige Mobilität.“ Dorner sieht das langfristige Potenzial: „Wer als Kind positive Erfahrungen mit guten und bequemen öffentlichen Verkehrsmitteln macht, ist auch als Erwachsener eher bereit, diese zu nutzen.“
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