„Die Mission muss sein: so viel Netzausbau wie nötig, so wenig Kosten wie möglich.“ Der Strom müsse leistbar bleiben – für Haushalte wie für die Wirtschaft. „Wir brauchen neue Kraftwerke, aber auch die entsprechenden Leitungen. Und zwar am richtigen Ort, zur richtigen Zeit und zum günstigsten Preis“, stellte Pernkopf klar.
Dafür sei eine neue, österreichweite Energiesystemplanung nötig – inklusive einer Überarbeitung des bestehenden Netzinfrastrukturplans.
Auch E-Control-Vorstand Alfons Haber sprach sich für koordinierte Netzausbaupläne aus. Diese seien essenziell, um mehr Flexibilität bei Stromerzeugung und -verbrauch kostengünstig zu integrieren. Gleichzeitig seien sie Grundlage für faire, verursachergerechte Netztarife, wie sie mit den kommenden gesetzlichen Reformen möglich werden sollen.
Drei konkrete Maßnahmen sollen kommen
Ein zentraler Hebel für einen zukunftsfähigen Netzausbau sei das neue Elektrizitätswirtschaftsgesetz, das derzeit auf Bundesebene vorbereitet wird. „Der Ausbau muss innovativer, intelligenter und gerechter werden“, so Pernkopf.
Er kündigte drei konkrete Maßnahmen an: Erstens den raschen Einsatz innovativer Technologien wie flexibles Energiemanagement, neue Tarifmodelle und Smart-Grid-Investitionen. Zweitens den Ausbau von Batteriespeichern zur Entlastung der Netze. Und drittens eine konsequente Kostenreduktion durch Effizienzsteigerungen und gezielte Förderinstrumente.
Der Investitionsbedarf in die Verteilernetze Österreichs liegt laut Experten bei über 20 Milliarden Euro in den kommenden Jahren. Mit intelligenten Lösungen – etwa regelbaren Ortsnetztrafos, Thermal Rating, dem Einsatz von KI in der Netzsteuerung oder verursachergerechter Finanzierung – ließen sich diese Kosten deutlich senken, waren sich die Teilnehmenden einig.
Mehr Flexibilität
Batteriespeicher gelten dabei als entscheidender Baustein. „Sie werden ein Gamechanger für die zukünftige Stromlandschaft sein“, sagte Daniel Varro von der Uni Krems. Sie stabilisieren die Netze, reduzieren Verluste und sorgen für mehr Flexibilität – sofern auch die entsprechenden gesetzlichen Rahmenbedingungen geschaffen werden.
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