Vor etwas mehr als zwei Jahren, im April 2023, lud der KURIER in Kooperation mit dem Sportdachverband ASKÖ zum ersten Walking-Football-Training in Wien ein. Die Plätze dafür waren in nur wenigen Stunden belegt.
Der Rest ist eine Erfolgsgeschichte: Bald kamen zu den KURIER-Lesern (und Leserinnen!) neue Spieler hinzu. Die Gruppe ist langsam, aber stetig größer geworden und heute in einem eigenen Verein organisiert.
Am Mittwochabend und am Freitagvormittag lädt die Walking Football Austria Academy zu Trainings unter Anleitung ein – bis September outdoor, dann in der Halle.
Einem Rat des renommierten Sportwissenschafters Günter Schagerl und auch der UEFA folgend, liegt der Fokus bei allen Trainings in erster Linie auf der Prävention, um länger im Alter fit zu bleiben.
Was sich auch bezahlt macht: Der Fitnessstatus der meisten Spieler und Spielerinnen hat sich bereits nach wenigen Wochen nachweislich verbessert. Dass viele durch den Sport auch neue Freunde gewinnen konnten, ist mindestens ebenso wichtig.
Ist Gehfußball ein Sport für alte Tatterer?
Könnte man meinen. Wer mehr wissen will, fragt eventuell noch bei den Redakteuren und Freunden der Fußballfachzeitung ballesterer nach. Die waren im Spiel gegen die Tatterer nicht oft am Ball.
Das Turnier am Samstag wartet mit einem weiteren Schmankerl auf. Zu Mittag spielt erstmals eine Wiener Frauen-Auswahl gegen das Ferencvaros-Frauen-Team.
Mit Spannung erwartet man in Wien auch, was die Gäste über Walking Football in ihrer Heimat erzählen. Ein bisschen etwas ist bekannt: Im Großraum Hamburg gibt es inzwischen mehr als 60 Walking-Football-Angebote, zahlreiche Bundesligisten wie der 1. FC Nürnberg haben seit Jahren eigene Sektionen für die Gehfußballer. Der DFB beschäftigt vier Mitarbeiter, um den Amateurvereinen neue Mitglieder zuzuführen.
In Kroatien, wo man nur wenige Tage vor der KURIER-Initiative mit „hodomet“ (hodati = gehen, nogomet = Fußball) begonnen hat, sponsert der Fußballverband alles, was das Angebot im Land bekannter macht. Und die Schotten stellen seit Jahren schon ein eigenes Nationalteam.
Ein Schmankerl am Ende
Braucht Walking Football ein Nationalteam? Eher nicht. Wichtiger ist der Spaß an der Bewegung – und auch die „dritte Halbzeit“.
Apropos: Nach dem Turnier werden sich die Spieler „Kört & the Vienna Walking Dads“ ihre Instrumente schnappen. Eine Hymne hat die Oldboygroup bereits in ihrem Repertoire.
Der Refrain des Lieds lautet, wie könnte es anders sein: „Oh, Walking Football.“
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