"Du kannst es!" – Danke, KI, hab’ dich auch lieb

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Haben Sie jemals nach einem Trainingsplan gegoogelt? Oder direkt Seiten für Läuferinnen und Läufer angesteuert, um etwas Passendes für einen Halbmarathon zu finden? Ja? Ihre Kolumnistin auch.
Aber wer will schon lang surfen, wenn es doch die schnelle KI gibt? Also bei ChatGPT nachgefragt, mit einer profanen Einstiegsfrage: Warum soll man Marathon laufen?
Keine zwei Sekunden und schon lieferte die KI allerlei Plattitüden wie "Fitness und Gesundheit", "Gemeinschaft und Atmosphäre" sowie "Reisen und Abenteuer“ als Begründung – um dann plötzlich die Kolumnistin direkt anzusprechen: "Möchtest du aber vielleicht wissen, warum du persönlich einen laufen solltest?"
Könnte die KI mit den Augen rollen . . .
In dem Moment vermittelte ChatGPT den Eindruck, am liebsten auch gleich Zwinkeremojis hinter die Frage setzen zu wollen (oder mit den Augen zu rollen, wenn es das denn könnte).
Vielleicht hätte die KI auch gerne geschrieben, sag doch gleich direkt, wenn du was Bestimmtes von mir willst, und rede nicht herum. Aber dazu ist sie zu höflich. Aber weshalb nun soll die Kolumnistin 42,195 Kilometer laufen? Am Stück?
"Um dir zu beweisen, du kannst das!", gibt die KI einen Motivationsschubs Richtung Laufschuhe: "Es gibt kaum jemanden, der sagt, ich wünschte, ich hätte keinen Marathon gemacht. Aber viele, die sagen, ich wünschte, ich hätte einen gemacht."
"Ich melde mich . . . "
Raffiniert, diese KI. Arbeitet mit Psychotricks, hängt auch noch gleich einen Trainingsplan hinten an und wünscht schon einmal "viel Spaß. Ich melde mich kommende Woche und frage, wie es lief."
Das ist jetzt dann schon ein bisschen gruselig, aber irgendwie auch süß.
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