Glamourkater

ESC, Cannes, Dancing Stars: Nach der Feierstunde kommt die Einsicht, dass die Welt immer noch ist, wie sie ist.
Michael Huber

Michael Huber

Um verkatert zu sein, braucht es keinen Alkohol (obwohl der den Effekt verstärkt), es reicht auch Medienkonsum.

In den vergangenen Tagen stieg mir das geballte Angebot an glitzernder Realitätsflucht zu Kopf: Auf den Song Contest folgte das Dancing-Stars-Finale, in Cannes wurden Palmen verliehen, aber nicht nur das: Eine Charity-Gala im „Hotel du Cap Eden-Roc“ brachte Prominenz von Jeff Bezos, Leonardo DiCaprio und Heidi Klum abwärts in den Jetset-Ort Antibes; ich hing gebannt am Instagram-Account des dort engagierten Star-Auktionators Simon de Pury (das sind High-End-Seitenblicke, folgen Sie ihm!) und sah die gealterten Sakko-Rocker Duran Duran wieder auferstehen.

Das Gefühl danach, Sie ahnen es: Ernüchterung. Allein die Einstellung von US-Hilfsprogrammen in aller Welt kann keine Charity-Gala wettmachen. Die Welt ist, wie sie ist. Ab und zu ein Glamour-Rausch darf natürlich trotzdem sein.

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