Von komplizierten Iden und kuriosen Ideen

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Wolfram Kautzky geht in seiner Kolumne "Wortklauberei" den Wörtern auf den Grund. Diesmal geht es um römische Datumsangaben.
Seien Sie froh, dass Sie a) nicht im Jahr 44 v. Chr. gelebt haben und b) nicht Gaius Iulius Caesar heißen. Dann wären Sie nämlich vor vier Tagen einem Attentat zum Opfer gefallen, nämlich am 15. März. Diesen Tag nannten die alten Römer die „Iden des März“ – eine Bezeichnung, die Rätsel aufgibt. Die Römer verzichteten nämlich auf das heute übliche Durchzählen der Tage (1., 2., 3. …) und hatten stattdessen im Monat lediglich drei Fixtage: die Kalenden (= Monatserster), die Nonen (= 5.) und die Iden (= 13. des Monats). Auf sie wurden alle Datumsangaben bezogen. Handelte es sich z. B. um den 30. April, wurde dieser Tag als „Tag vor den Kalenden des Mai“ bezeichnet.
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