Das Max Reinhardt Seminar tritt mit „Macbeth“ von William Shakespeare an. Beziehungsweise, weil keine Produktion mehr als 60 Minuten dauern darf, mit einer radikalen Bearbeitung, die unter dem Titel „Die Tragödie des Macbeth“ am Mittwoch im Schlosstheater Schönbrunn Premiere hatte. Mit dem dritten Jahrgang Schauspiel untersuchte Thorleifur Örn Arnarsson, der mehrfach an der Burg inszeniert hat, die Themen Machtgier, Mord und Schuld. Er bemühte sich, allen acht Studierenden genügend Raum zu geben (Julius Béla Dörner sticht trotzdem hervor).
Das Spiel beginnt auf der fast leeren Bühne quasi aus dem Nichts. Jemand putzt den Boden – und den Scheinwerfer, bis er strahlt. Dieses poetische Ins-Spiel-Kommen vermittelt, man hätte alle Zeit der Welt. Umso hastiger rast die trashige Moralitäten-Show dann durch die angeteaserte Geschichte:
Crispin Hausmann, Bernadette Leopold, Naomi Kneip, Kaspar Maier, Julia Novohradsky, Marlena Reinwald und Gabriel Oceano Schlager liefern mit viel Musik – u. a. „Mad world“ von Tears for Fears und „Vanishing Act“ von Lou Reed – eine dichte Performance ab. Parallel agieren mehrere Mörder und Ladys, um Facetten auszuloten. Einzelleistungen gehen aber leider unter.
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