In eigener Sache

Ein Artikel über Hollywood-Star Clint Eastwood, der vergangenen Freitag zum 95. Geburtstag Eastwoods im KURIER erschien, hat für hohe Wellen gesorgt. Eastwood selbst hat diesen als völlig gefälscht bezeichnet und gemeint, er hat „nie einer österreichischen Publikation namens Kurier ein Interview gegeben“.
Der KURIER legt immer Wert auf höchste Qualität. In diesem Sinne haben wir uns am Dienstag mit der Autorin des Artikels, Elisabeth Sereda, um sofortige Klärung bemüht. Sereda ist seit Jahrzehnten im Hollywood-Geschäft, sie hat für den ORF, die Kronen Zeitung und seit einem Jahrzehnt als freie Autorin für den KURIER Interviews mit den größten Stars geführt. Ihre Nähe zu diesen ist fraglos bekannt. Sie ist auch unter anderem darin begründet, dass Sereda Mitglied der Hollywood Foreign Press Association ist. Also jener Vereinigung, die die Golden Globes vergibt und für internationale Medien aus Hollywood berichtet.
Demnach gab es vorderhand keinen Grund daran zu zweifeln, dass sie Eastwood interviewt hat. Und es ist nicht überraschend, dass Eastwood den KURIER nicht präsent hat. Interviews mit den Stars führen Auslandsjournalisten oftmals in Gruppen, alle können das Gespräch dann für ihr Medium als Interview verwenden bzw. auch an mehrere Medien verkaufen. Dass die großen Stars da nicht jedes Medium und jeden Journalisten präsent haben, ist klar.
Sereda hat, wie sie gegenüber dem KURIER überzeugend darlegte, insgesamt 18 Mal mit Eastwood bei Round Tables gesprochen. Die Auslandsjournalisten erhalten von diesen Gesprächen Abschriften, die frei zur Verwendung sind.
Aus diesen Gesprächen nun hat Sereda ihren Angaben nach den aktuellen Artikel verfasst. Das hieße, dass alle Aussagen Eastwoods so gefallen sind und dies auch dokumentiert ist. Für ein Geburtstagsporträt mehrere Interviews zu verwenden, ist an sich gang und gäbe.
Der Form nach war der Artikel als Interview gestaltet, nicht als Porträt. So musste hier der Eindruck entstehen, es handelte sich um ein neues Interview. Dass dem nicht so war, entspricht nicht den Qualitätsstandards, die der KURIER aufrecht erhält.
Auch wenn kein Zitat erfunden ist, die Interviews dokumentiert sind und der Fälschungsvorwurf zurückgewiesen werden kann: Wir werden künftig nicht weiter mit der Autorin zusammenarbeiten, weil uns Transparenz und unsere strengen redaktionellen Maßstäbe über alles gehen.