Für ihre Serien-Kultfigur Carrie hat die warme Jahreszeit aber auch Unannehmlichkeiten zu bieten, etwa eine Rattenplage in ihrem neuen, viel zu großen Town-House. Da lebt sie allein (mit jagdfauler Katze), weil sie mit Jetzt-doch-wieder-Partner Aidan eine Fernbeziehung führt – er ist bei seinen Söhnen in Virginia. Der Vorteil an der vielen Carrie-allein-zuhause-Zeit: Sie beginnt, inspiriert vom historischen Haus, ihren ersten Roman zu schreiben.
Sorge um Bibliotheken
Sarah Jessica Parker ist selbst eine passionierte Leserin, angeblich liest sie zwei Bücher pro Tag. Dass in ihrer Heimat eine Menge Titel aus Bibliotheken verbannt werden und dass Sparmaßnahmen vor allem kleine Gemeindebüchereien in den USA hart treffen, macht ihr Sorgen. Carries Roman erscheint zwar auf den ersten Blick nicht gefährdet, auf der Schwarzen Liste zu landen, aber: „Für diejenigen, die sich von Büchern bedroht fühlen, gibt es derzeit einen Haufen irrationale Gründe, warum man Literatur aus dem Verkehr ziehen soll, also man weiß nie.“ Übrigens spielen Bücher immer schon eine wichtige Rolle in Carries Universum: „Wir machen uns in der Vorbereitung viele Gedanken, welche Bücher Carrie mit sich herumträgt oder in ihren Regalen stehen hat. Wir sprechen mit unabhängigen Verlagen und haben eine eigene Requisitenverantwortliche, die mit einem Einkaufswagen voller Bücher durch New Yorks Straßen fährt“, erzählte sie dem KURIER im Roundtable-Interview.
Bedrohung durch Zölle
„And Just Like That“ hat nicht nur eine vielfältige Besetzung, die Serie erzählt auch von der queeren Entwicklung Mirandas. Solcherlei Diversität möchte die Trump-Administration bekanntlich besser früher als später abschaffen – wird es nun für solche Produktionen schwerer werden? „Das kommt darauf an, wie viel Druck auf die Industrie ausgeübt werden wird. Man kann so schwer absehen, wer wann und warum einknicken wird“, so Parker zum KURIER. „Ich würde mir wünschen, dass – wie in früheren dunklen Zeiten – Menschen sich dagegenstellen und Nein sagen. Ich kann mir eine Film- und Fernseh-Industrie und eine Theaterwelt, die nicht divers ist, nicht vorstellen. Ich arbeite auch gern mit anderen Ländern zusammen, auch das ist ja nun durch Zölle bedroht. Einer unserer größten Exporte ist Kunst. Ich denke, die Menschen sind nicht besonders interessiert an nur einer einzigen Geschichte aus einem Land, das von Immigranten geformt wurde, und das so viel mehr zu erzählen hat.“
Eine Besonderheit von „And Just Like That“ ist, dass die Serie viele Fans hat, die sie eigentlich schlecht finden. An Parker prallt so etwas ab, aber Autor und Regisseur Michael Patrick King ist sich dieser speziellen Hassliebe durchaus bewusst. Er hat sogar eine augenzwinkernde Botschaft für sogenannte Hatewatcher eingebaut: Miranda verfolgt in den neuen Folgen eine Realityshow, über die sie sich gleichzeitig furchtbar ärgert: „Natürlich ist das Absicht,“ sagt er lachend zum KURIER. „Aber ich glaube nicht, dass es Hatewatching gibt. Wenn man etwas anschaut, dann hasst man es nicht wirklich. Aber ich bin auch einfach froh, wenn über uns geredet wird. Denn es gibt so viele andere TV-Inhalte, dass auch Hatewatching schon eine wünschenswerte Aufmerksamkeit ist. Ich liebe es, wenn die Leute die Serie anschauen und sich aufregen. Hauptsache, sie schauen sie sich an.“
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