Papst Leo XIV. mit Friedensbotschaft
Mit einem breiten Lächeln hatte sich Papst Leo XIV. nach seiner Wahl der jubelnden Menge gestellt. In seinem Gesichtsausdruck waren Güte und Menschenliebe zu spüren, aber auch Zuversicht. Seine ersten Worte galten dem Frieden und der Botschaft: „Das Böse wird nicht siegen.“
Es ist immer der erste Auftritt, es sind die ersten Worte, die das Bild eines Papstes in der Weltöffentlichkeit prägen. Leo XIV. hat sofort das Wort „Friede“ platziert. In einer Zeit, in der fast wöchentlich ein neuer Kriegsschauplatz auftaucht. In der es einen Papst benötigt, der die Rolle eines Friedensstifters auch aktiv annimmt.
Mehr politisches Engagement
Papst Franziskus war das nicht. Er hat zwar mahnende Worte in Richtung der verschiedensten Kriegsparteien gerichtet, wirklich aktiv aufgetreten ist er nicht. Ihm war die innerkirchliche Erneuerung wichtiger. Von Leo XIV. wird da mehr politisches Engagement erwartet. Zitate aus seiner Vergangenheit, als er noch als Bischof Robert Prevost tätig war, zeugen von einer sehr klaren Haltung. Den Angriff Russlands auf die Ukraine bezeichnete er als „imperialistische Invasion“, er sprach von dem Bösen, „das Russland in der Ukraine tut“.
Als Papst wird er da wohl diplomatischer agieren müssen. Das zeigt bereits die Diskussion über einen möglichen Besuch des Heiligen Vaters in Kiew. Das wäre ein starkes Zeichen. Die Einladung der ukrainisch-orthodoxen Kirche liegt auch bereits vor, im Vatikan spricht man weder von einer Zusage noch von einer Absage. Ähnlich herausfordernd wird, welche Worte der Papst für den Gaza-Konflikt und die Rolle Israels findet. Oder sein Umgang mit US-Präsident Donald Trump, dessen Landsmann er ja ist.
Zu all dem kommen natürlich noch die Hoffnungen, die das neue Oberhaupt in der katholischen Kirche geweckt hat. Papst Franziskus hat als Südamerikaner versucht, neue Akzente zu setzen. Dafür steht der synodale Weg, mit dem er die Gläubigen an der Basis in eine Erneuerung der Kirche eingebunden hat. Das Ergebnis war nicht so weitreichend, wie er es sich gewünscht hätte.
Der Widerstand bestimmter Kräfte – vor allem auch im Vatikan – dürfte zu groß gewesen sein. Deren Hoffnung, dass ein neuer Papst diesen Prozess abbricht, wurde zum Glück nicht erfüllt. Leo XIV. will den Weg seines Vorgängers fortsetzen, allerdings etwas pragmatischer. Was am Ende des Tages tatsächlich eine Erneuerung bringen könnte.
Kommentare