Checkliste für Schulen: Wie sich Betroffene bei einem Amoklauf verhalten sollen

Mehrere Tote, darunter auch der Tatverdächtige, hat es am Dienstag bei einem Amoklauf an einer Schule in der Grazer Dreierschützengasse gegeben. Ein Fall, wie er in diesem Ausmaß in Österreich noch nicht vorkam. In den kommenden Tagen wird sich also auch die Frage stellen: Wie gut sind Schulen auf solche Extremsituationen vorbereitet?
Die Bildungsdirektion Steiermark habe eine Checkliste, die in allen Schulen aufliege, heißt es aus dem Bildungsministerium in einer ersten Reaktion gegenüber dem KURIER. In dieser Checkliste steht, wie sich Betroffene, aber auch die Schulleitung, im Fall eines Amoklaufs zu verhalten haben - Punkt für Punkt.
Der zentrale Grundsatz lautet: "Alle Handlungen, die das Leben oder die Gesundheit gefährden, vermeiden!" Danach gibt es einen klaren Ablauf.
Verbarrikadieren, "Panik vermeiden"
Erstens: Nach einer Einschätzung der Gefährdungslage, seien "sofort" die Schulleitung und die Polizei zu verständigen. Wichtig beim Polizeinotruf: "Eine möglichst genaue Beschreibung des Tatortes und der Person geben." Wenn es möglich sei, solle man den Täter isolieren, doch die eigene Sicherheit gehe vor.
Nächster Punkt: Alle an der Schule befindlichen Personen sollen über die Situation informiert werden. Dazu zähle beispielsweise die Durchsage eines "Codeworts" über den Lautsprecher. Der nächste Schritt: Man soll das Klassenzimmer nicht verlassen, nach Möglichkeit aber absperren, Tische umstellen und sich dahinter flachliegend verbarrikadieren.
Meiden sollen Betroffene Fensterglasflächen. Zudem empfiehlt die Bildungsdirektion, das Handy auszuschalten, um "Panik zu vermeiden", und auf die Polizei zu warten. Eine "Entwarnung" dürfe es dann nur in Absprache mit den Sicherheitsbehörden geben.

Bildungsdirektion informiert Eltern
Abschließend? Ist die Schulbehörde zu benachrichtigen. Medien soll die Bildungsdirektion, und zwar in Rücksprache mit den Behörden, informieren. Wo können sich Eltern in einer Situation wie dieser informieren? "Anrufe von besorgten Eltern sollten auf die Bildungsdirektion umgeleitet werden", heißt es laut Checkliste.
"Zusätzlich hat jede Schule noch individuell einen Krisenplan, der die Standortspezifika abdeckt", heißt es aus dem Bildungsministerium von Christoph Wiederkehr (Neos). Dazu können ein Evakuierungsort, eben ein "Codewort" für Durchsagen oder Krisenteams zählen.
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