Wie geht die Regierung vor? Sie hebt unter anderem das Eintrittsalter in die Korridorpension ab 2026 von 62 auf 63 Jahre an, eine "Teilpension" soll zudem den Übergang in den Ruhestand erleichtern. 2026 soll das Einsparungen von rund 600 Millionen Euro bringen, 2029 dann bereits 1,9 Milliarden.
Kein großer Unterschied durch Sparpaket
Laut Ökonom Dénes Kucsera vom wirtschaftsliberalen Thinktank Agenda Austria genügt das definitiv nicht: "90 Prozent der Mehrausgaben des Bundes bis 2029 gehen auf das Pensionssystem zurück. Auf der Ausgabenseite sind die Pensionen also mit Abstand das größte Problem."
Um das staatliche Pensionssystem zu stützen, musste der Bund im Vorjahr rund 30 Milliarden Euro zuschießen.
Die gesamten Pensionskosten steigen heuer auf rund 33 Milliarden, 2029 sollen sie dann bereits bei 38,3 Milliarden liegen. Ohne das Maßnahmenpaket von Türkis-Rot-Pink wären es 40,2 Milliarden – laut Kucsera nur ein geringfügiger Unterschied zum Sparpaket. Er plädiert deshalb erneut dafür, das gesetzliche Antrittsalter an die Lebenserwartung anzupassen.
Nicht nur die Agenda Austria tritt für ein höheres gesetzliches Antrittsalter ein, auch WIFO-Chef Gabriel Felbermayr oder Fiskalratspräsident Christoph Badelt plädieren für eine umfassende Reform. Im EU-Vergleich gehen die Österreicher übrigens früh in Pension. In häufig genannten Vorzeigestaaten Dänemark soll das Antrittsalter beispielsweise bis 2040 auf 70 Jahre steigen.
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