Salzburgs heißer Sommer: Klub-WM, Kader-Umbau - aber kein Müller

Salzburgs Sportvorstand Rouven Schröder (l.) und Trainer Thomas Letsch
Salzburgs Sportvorstand Schröder baut das Team um. Welche Kracher kommen, welche Rolle der USA-Trip spielt und was er zu Thomas Müller sagt.

Ob Thomas Müller dieser Tage gut schlafen kann? Der deutsche Weltmeister von 2014 verlässt die Bayern, noch hat er keinen neuen Verein. Salzburg wird es nicht, wie Sportvorstand Rouven Schröder kürzlich verriet. Der österreichische Vizemeister steht vor einem intensiven Sommer. Einen Kader-Umbau hat Schröder nach der verkorksten Saison, bei der es am Ende doch noch ein kleines Happy End mit Platz zwei gab, bereits angekündigt, die Klub-WM sorgt für einen engen Terminplan.

Schon am 9. Juni startet die Vorbereitung auf die Klub-WM. Für die Teamspieler – diesmal stellt Salzburg acht Akteure an diverse Auswahlen ab – steht davor schon eine Nationalteam-Woche auf dem Programm. Nach kurzer und intensiver Vorbereitung samt Testspiel in Seekirchen (12. Juni) geht es am 13. Juni quer über den Atlantik, wo am 15. Juni die Klub-WM in den USA beginnt.

Sonder-Transferfenster

Salzburg schlägt sein Basislager in New Jersey auf, von wo aus es zu den Gruppenspielen gegen CF Pachuca (18. Juni in Cincinnati), Al-Hilal (22. Juni in Washington D. C.) und Real Madrid (26. Juni in Philadelphia) geht. Wie lange die Reise dauert, ist erfolgsabhängig, das Finale ist für 13. Juli angesetzt. Am 22. bzw. 23 Juli wartet schon das erste Spiel in der zweiten Runde der Champions-League-Quali (gegen Panathinaikos Athen, Servette Genf oder Brann Bergen). Will man da eigentlich weit kommen bei der Klub-WM? Was sind die Ziele? Trainer Thomas Letsch weiß, dass es in der Vorbereitung eng wird: „Aber wir haben dort auch die Möglichkeit, uns gegen Top-Mannschaften zu präsentieren. Auch wenn wir krasser Außenseiter sind, wollen wir zeigen, was möglich ist. Wir fliegen sicher nicht als Touristen in die USA.“

Als Touristen sind derzeit auch nur die Spieler unterwegs, sie genießen ihren Kurzurlaub. Eine Pause nach dem packenden Liga-Finale hätte sich wohl auch Sportvorstand Rouven Schröder verdient, doch für ihn geht es gleich weiter. Der Kader-Umbau kann nicht warten, zumal Salzburg schon im eigens wegen der Klub-WM eingerichteten Sonder-Transferfenster von 2. Bis 10. Juni aktiv werden kann und wohl wird. „Das wird ein ereignisreicher Sommer“, weiß der Deutsche. Namen will und kann er noch keine nennen – außer jenen von Thomas Müller, der nicht kommen wird.

Fix ist: Janis Blaswich, Maximiliano Caufriez und Daouda Guindo werden den Verein verlassen, Leandro Morgalla hat das schon getan, wurde gerade an Bochum verliehen. Gutes Geld könnte Salzburg mit Oscar Gloukh machen, für den Israeli soll es mehrere Angebote geben. Welche Spieler kommen sollen? Schröder: „Wir wollen Charaktere, die zu uns passen. Ich will in Gesichter schauen, die Bock haben.“ Auch im Betreuerstab sind Veränderungen nicht ausgeschlossen. Mit Frans Krätzig ist auch schon die erste Neuverpflichtung offiziell. Der 22-jährige Deutsche war vom FC Bayern zuletzt an Heidenheim verliehen. Die österreichische Liga kennt er von seiner Zeit bei der Austria im Frühjahr 2024.

Kracher im Anflug?

Salzburg will jedenfalls zurück in die Erfolgsspur – und sich den Meisterteller nach zwei Jahren Pause zurückholen. Ob für diese Mission auch ein echter Kracher verpflichtet wird? „Das ist auch eine Frage der Definition“, sagt Schröder, „wir suchen Spieler, die für uns ein Kracher sind. Und der größte Kracher ist sowieso das Team. Das ist kein Tennis, das ist Fußball.“

Kommentare