Der langsamste Grand-Prix der Geschichte
Beim Großen Preis von Kanada im Jahr 2011 benötigten die Piloten und Fans viel Sitzfleisch. Mit einer Dauer von 4 Stunden, 4 Minuten und 39 Sekunden war es der längste Grand Prix der Geschichte und zugleich auch das Rennen mit der geringsten Durchschnittsgeschwindigkeit (74,864 km/h). Heftige Regenfälle hatten damals für großes Chaos und viele Crashs gesorgt. Gleich 30 Runden fuhren die Boliden hinter dem Safety Car.
Mister Montreal
Michael Schumacher (GER) und Lewis Hamilton (GBR) haben die meisten Siege in Kanada eingefahren. Die Rekordweltmeister (je sieben WM-Titel) haben auf dem Circuit Gilles-Villeneuve jeweils sieben Mal gewonnen.
Zottelige Zaungäste
Das Murmeltier ist nicht von ungefähr das offizielle Maskottchen des Grand Prix von Kanada. Rund um den Formel-1-Kurs auf der Insel Île Notre-Dame haben sich etliche Murmeltier-Familien angesiedelt – und Jahr für Jahr werden es mehr. Immer wieder tauchen die zotteligen Flitzer auch auf der Rennstrecke auf. Romain Grosjean machte 2018 unliebsame Bekanntschaft mit einem Murmeltier. Die Schnauze von Grosjeans Boliden wurde zerstört, das Tier überlebte den Unfall nicht.
Wall of Champions
Es gibt auf all den Formel-1-Strecken dieser Welt wohl keine Kurve, die so viele Piloten vom Kurs abgebracht hat, wie die gefinkelte Einfahrt zur Start-Ziel-Gerade in Montreal. Wall of Champions wird die berühmt-berüchtigte Passage genannt, seit 2019 in einem Rennen mit Damon Hill, Michael Schumacher und Jacques Villeneuve gleich drei Weltmeister in die Mauer eingangs der Gerade gekracht waren. Mit Jenson Button (2005) und Sebastian Vettel (2011) sollten noch zwei weitere spätere Weltmeister an der Wall of Champions straucheln.
Verfrühte Zielflagge
Es hat sich inzwischen in der Formel-1 eingebürgert, dass Persönlichkeiten und Promis die Zielflagge schwenken dürfen. Das ist an und für sich keine Hexerei, aber beim Kanada-Grand-Prix 2018 schwenkte das Model Winnie Harlow die Zielflagge eine Runde zu früh. Beim regulären Ende eine Runde später hatte dann jemand anderer die Fahne in der Hand.
Der unerkannte Sieger
Im Jahr 2018 gewann Sebastian Vettel den Großen Preis von Kanada. Der Polizist, mit dem es der Deutsche nach dem Rennen zu tun hatte, dürfte davon nichts mitgekriegt bzw. Vettel nicht erkannt haben. Er fragte den Sieger nämlich nach dem Zweck seines Aufenthalts in Kanada. Dabei hat sich laut Vettel folgender Dialog ergeben: „Ich sagte, ich habe das Formel-1-Rennen besucht. Daraufhin fragte er mich, ob ich das Rennen angeschaut hätte. Ich: Ja, genau. Er: Und, hattet ihr auch gute Sitzplätze? Ich: Technisch gesehen war es nur ein Platz, aber der war gut, ja. Er: Okay – gute Weiterreise!“
Das Geschwister-Podest
2001 erlebte die Formel-1 in Kanada eine Premiere: Erstmals feierten zwei Brüder bei einem Grand-Prix einen Doppelsieg. Ralf Schumacher setzte sich vor Rekordweltmeister Michael durch.
Disqualifikation wegen Langsam-Fahrens
In den Anfängen des Kanada-Grand-Prix mischte sich auch ein Fahrer ins Starterfeld, der dort eigentlich nichts verloren hatte: Al Pease. Der Kanadier (1921–2014) gilt bis heute als einer der schlechtesten Formel-Fahrer der Geschichte. Pease ist der einzige Pilot, der disqualifiziert wurde, weil er zu langsam gefahren ist (1969).
Bei seinem ersten Rennen in Kanada (1967) hatte der Lokalmatador nach mehreren technischen Gebrechen 43 (!) Runden Rückstand auf Sieger Jack Brabham. Ein Jahr später war Al Pease in Kanada im Qualifying 15 Sekunden langsamer als der Schnellste.
Den Vogel schoss der Kanadier dann aber bei seinem dritten und letzten Formel-1-Rennen 1969 ab: Al Pease befand sich in Runde 22, als der Führende bereits in Runde 45 war. Trotzdem wehrte sich der notorische Schleicher vehement gegen Überrundungen und Überholungen. Pease wurde deshalb mit der Begründung disqualifiziert, er fahre zu langsam.
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