Internationale Aktion gegen illegale Werbung für Finanzprodukte

Befragt wurden auch Kinder ab zehn Jahren
Großbritannien und weitere Länder sind gegen illegale Werbung für Finanzprodukte durch sogenannte Finfluencer vorgegangen. Die britische Finanzaufsichtsbehörde FCA erklärte am Freitag, in Großbritannien seien drei Menschen festgenommen worden. Zudem seien 50 schriftliche Verwarnungen ausgesprochen worden. Die Behörde sprach von mehr als 650 Aufforderungen, Inhalte von Online-Plattformen und mehr als 50 von „nicht autorisierten Finfluencern“ betriebenen Websites zu entfernen.
Finfluencer – also Influencer in Finanzfragen – geben in sozialen Netzwerken Finanztipps, werben für bestimmte Anlageprodukte und bewerten Investitionsmöglichkeiten. Das ist in vielen Fällen rechtmäßig. Die britische Aufsicht warnte aber, in manchen Fällen würden Produkte oder Dienstleistungen „illegal und ohne Autorisierung“ beworben. Finfluencer würden einen luxuriösen Lebensstil vorgaukeln, um damit zu signalisieren, wie erfolgreich ihre Tipps seien. Bei ihrem Vorgehen arbeitete die britische Behörde mit Kollegen aus Australien, Italien, Kanada, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Hongkong zusammen.
Die österreichische Finanzmarktaufsicht (FMA) war an der Aktion nicht beteiligt. Hierzulande habe es bis dato noch keine diesbezüglichen Probleme gegeben, teilte ein Sprecher auf Anfrage mit. Es gebe jedoch immer wieder Kritik hinsichtlich überteuerter Beratungen. Dies sei aber dann eher ein Fall für den Konsumentenschutz, wobei es schwierig zu definieren sei, wann die Grenze zu konzessionspflichtigen Geschäften überschritten werde. Dennoch veranstaltet die FMA in rund drei Wochen ein Seminar für Finfluencer mit dem Ziel, präventiv die rechtlichen Rahmenbedingungen darzulegen. Knapp 20 Anmeldungen gebe es bereits.
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