Heizung, Wasser, Kanalräumung, Müllabfuhr, Rauchfangkehrer, Hausbetreuung und vieles mehr: Viele Services und Dienstleistungen sind für den Betrieb eines Hauses notwendig. Und kosten Geld. In diesen Tagen flattern die Betriebskostenabrechnungen ins Haus. Der KURIER hat bei Hausverwaltern nachgefragt, was die Mieter erwarten können.
Das sagt Michael Buchmeier, Vorstand der ÖRAG Immobilien Gruppe:
Wie entwickeln sich die Betriebskosten, was sind die Kostentreiber? Die Betriebskosten steigen inflationsbedingt jährlich. In Jahren, wo eine hohe Inflation herrscht und die Energiekosten deutlich steigen, springen auch die Betriebskosten deutlich an.
Was erwartet die Mieter heuer? Für heuer erwarten wir eine eherausgeglichene Abrechnung, da 2024 keine enormen Preissprünge verzeichnet wurden. Es hängt von den einzelnen Hausverwaltungen ab, wie sie die Betriebskostenvorschau gestalten. Grundsätzlich gilt es zu prüfen, ob der Mietvertrag dem Vollanwendungsbereich oder dem Teilanwendungsbereich des MRG unterliegt. Im Teilanwendungsbereich sind die Betriebskostenverrechnungen vertraglich vereinbar. Im Vollanwendungsbereich sind sie taxativ aufgezählt, daher gibt es wenig Spielraum an Überprüfungsmöglichkeiten.
Michael Buchmeier, Vorstand der ÖRAG Immobilien Gruppe
Udo Weinberger, Inhaber Udo Weinberger Immobilien GmbH, stellt fest:
Wie entwickeln sich die Betriebskosten, was sind die Kostentreiber? Die größten Kostenpositionen der „klassischen“ Betriebskosten sind: Gebäudeversicherung, Gemeindeabgaben für Wasser, Abwasser und Müll sowie Reinigung und Winterdienst. Nicht vergessen darf man auf die Kosten von Gemeinschaftsanlagen, wie etwa Aufzügen, Garagen oder auch gemeinsamen Heizungen oder Kühlsystemen. Die Gebäudeversicherung folgt dem Baukostenindex, die Gemeindeabgaben wurden (nach zuletzt 2023) mit Anfang 2025 erneut erhöht. Die Auswirkung wird man erst nächstes Jahr in der Abrechnung sehen.
Was erwartet die Mieter heuer? Für 2024 können viele mit Gutschriften statt Nachzahlungen rechnen – denn die monatlichen Betriebskostenpauschalen wurden im Herbst 2023 unter dem Eindruck hoher Inflation und Energiepreise kalkuliert.
Das sagt Timur Jelinek, Geschäftsführender Gesellschafter der Wesiak Group:
Wie entwickeln sich die Betriebskosten, was sind die größten Kostentreiber? Die Betriebskosten sind weiterhin steigend, auch wenn nicht in der starken Ausprägung wie in den vergangenen Jahren. Die größten Kostentreiber sind nach wie vor die Energiepreise. Gefolgt von gestiegenen Reinigungs- und Winterdienstkosten, die hauptsächlich auf die gestiegenen Lohnkosten zurückzuführen sind. Auch machen sich die erhöhten Gebühren für Müll und Wasser bemerkbar. Interessant zu erwähnen ist, dass die Kosten der Verwaltung im Vollanwendungsbereich des MRG nicht angepasst wurden – seit Juni 2023 –, trotz merklicher Lohnkostensteigerungen.
Was erwartet die Mieter heuer? Das kann nicht pauschal beantwortet werden. Da jedoch viele Vorschreibungen aufgrund der erwarteten Erhöhungen angepasst wurden, sind viele Abrechnungen ausgeglichen.
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