Missbrauchsverdacht: Kakao, Tabletten und Gewalt

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Nach Jahren der Therapie zeigt eine Frau ihren mutmaßlichen Peiniger an. Am Mittwoch beginnt der Prozess in Eisenstadt.

von Gernot Heigl

Eine junge Frau dachte, dass ihr jahrelanges Martyrium, beginnend im Alter von vier Jahren, nur schlimme Träume waren. Dazu gehörten Betäubung durch Schlaftabletten im Kakao und sexueller Missbrauch durch einen Freund der Familie. Tragischerweise sollen sich diese Horrorszenarien tatsächlich zugetragen haben.

Im Rahmen einer Psychotherapie konnte das Opfer den verdrängten Missbrauch aufarbeiten und als junge Frau Anzeige erstatten. Beschuldigt wird ein damaliger Freund der fünfköpfigen Familie, Mitte 30, der über Jahre als Gast in deren Wohnung lebte und im Wohnzimmer schlief. Nachts war der Mann oft allein mit den drei Kindern, da die Eltern arbeiteten – ein Umstand, den der gelernte Handwerker laut Polizeiakt ausnutzte.

Der Beschuldigte soll Schlafmittel in den Kakao der Kinder gemischt haben, um die Geschwister geräuschunempfindlich und sein Opfer gefügig zu machen. Die Taten sollen über vier Jahre mehrmals wöchentlich stattgefunden haben.

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