Denn er habe bei einem Berufungserlebnis „den Glauben selber erfahren dürfen“, erklärt der Neupriester. Jetzt freue er sich darauf, als Priester „für die Menschen da sein zu können“. Darin sieht er auch „den großen Schatz des Zölibats“: Er könne seine Zeit voll und ganz jenen widmen, die sie gerade brauchen.
"Priester sind glückliche Menschen"
Ihm hätten viele gute Priester, wie jener seiner Heimatpfarre, dabei geholfen, ins Priesterseminar einzutreten und den Weg bis zur Priesterweihe mit Überzeugung zu gehen, erinnert sich Aumüller an seine Vorbilder: „Das waren glückliche Menschen, das finde ich sehr anziehend – das Priestertum als Weg hin zu einem glücklichen Menschen.“
In der katholischen Kirche Österreichs gibt es laut Kathpress heuer mindestens 27 Neupriester, fünf davon wurden am Samstag geweiht.
Die bisher erhobenen Zahlen – die Weihetermine der Orden sind erst teilweise bekannt – deuten auf eine Verjüngung der Priesterseminaristen: Lag das Durchschnittsalter der Kandidaten bei der Weihe in den vergangenen Jahren meist bei 35 Jahren und mehr, so beträgt es diesmal nur 34 Jahre, da die Hälfte der angehenden Priester erst zwischen 27 und 31 Jahre alt sind.
Früh berufen, späte Weihe
Tibor Bujdák ist einer der älteren Priester, die heuer geweiht werden. Er wurde 1966 in der Slowakei geboren und war laut Erzdiözese Wien Lokführer und Elektromechaniker, bevor er Theologie in Bratislava und Erfurt studierte.
Sein Wunsch, Priester zu werden, sei schon in der Untergrundkirche in kommunistischen Zeiten entstanden: „Ich will heute wie damals den Menschen vermitteln, dass es Gott gibt.“ Bujdák war verheiratet und ist Vater zweier Kinder, seine Ehe wurde kirchlich annulliert.
Waschechter Wiener
In Polen geboren, aber ein waschechter Wiener ist Jędrzej Balawender. Der 29-Jährige wuchs nämlich in Floridsdorf auf, sein Diakonatsjahr absolvierte er in der Pfarre St. Benedikt am Leberberg. Seine Priesterberufung wurde im Zuge des Weltjugendtages 2013 in Brasilien konkret.
Er will in Gemeinschaft mit Jesus, „wenn der ned dabei ist, wird’s schwierig“, dienen und helfen und anderen Menschen auch eine Beziehung zu Christus vermitteln.
Die Chemie stimmt
Zwischen der Kirche und dem gebürtigen Wiener Lukas Dominikus Albert stimmt die Chemie. Der Wunsch, Priester zu werden, habe ihn schon lange begleitet. Aber erst 2017, nach einem Jahrzehnt als Chemielaborant, begann er doch noch, Theologie zu studieren, um Priester zu werden.
Er absolvierte sein Diakonatsjahr in Rom und im Pfarrverband Leiser Berge. Der „Herr der Ringe“-Fan und Pizza- und Pasta-Liebhaber freut sich darauf, als Diözesanpriester selbst die Heilige Messer feiern zu dürfen.
Aus Mödling stammt Michael Haller, der auch am Samstag geweiht wurde. Der 1993 geborene Priester arbeitete als Behindertenbetreuer bei „Jugend am Werk“, ehe er in Wien und Heiligenkreuz Theologie studierte. Der passionierte Passivsportler (er ist Rapid-Fan) will „die Liebe Gottes, die mich erfüllt, auch anderen Menschen mitgeben. Das ist aktueller denn je.“
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