Jetzt wird es brutal: Musk und Trump attackieren einander öffentlich

- Elon Musk und Donald Trump geraten in einen Online-Konflikt über ein Steuer- und Ausgabengesetz.
- Trump droht, Musks Regierungssubventionen zu kürzen, was zu einem Einbruch der Tesla-Aktie führt.
- Musk startet eine Umfrage über die Gründung einer neuen politischen Partei in den USA.
Die Allianz von Donald Trump und Elon Musk endet mit einer spektakulären, offenen Konfrontation. Der Tech-Milliardär legte im Streit um ein von Trump vorangetriebenes Steuergesetz Kongressmitgliedern der Republikanischen Partei nahe, sich ihm und nicht dem US-Präsidenten anzuschließen.
"Trump hat noch dreieinhalb Jahre als Präsident - und mich wird es noch mehr als 40 Jahre geben", schrieb er als "Denkanstoß" für die Parlamentarier bei seiner Online-Plattform X.
Trump gab danach jede Zurückhaltung gegenüber Musks tagelanger Kritik auf. Der Chef des Elektroauto-Herstellers Tesla sei "verrückt geworden", schrieb Trump auf der Online-Plattform Truth Social. Auslöser sei gewesen, dass in dem Steuer- und Ausgabenplan die Subventionen für Elektrofahrzeuge gekürzt worden seien.
Tesla-Aktie sackt nach Trump-Drohung ab
Zugleich drohte Trump mit finanziellen Konsequenzen für Musks Unternehmen. "Der einfachste Weg, in unserem Haushalt Milliarden und Milliarden Dollar einzusparen, ist, Elons Regierungssubventionen und -Verträge zu kündigen", schrieb der Präsident. Er habe sich schon immer gewundert, dass sein Vorgänger Joe Biden das nicht getan habe.
Die Tesla-Aktie verlor daraufhin im US-Handel mehr als 14 Prozent. Der Finanzdienst Bloomberg schätzte, dass Musks Vermögen dadurch an einem Tag um knapp 34 Milliarden Dollar auf 335 Milliarden Dollar (etwa 293 Milliarden Euro) gefallen sei. Der Kurs der Tesla-Aktie war nach der US-Präsidentenwahl im November steil gestiegen. Investoren spekulierten damals darauf, dass Tesla von Musks Nähe zu Trump profitieren werde.
Zum ersten Mal behauptete Trump auch, er habe Musk gebeten, sich aus Washington zurückzuziehen. Bisher verwiesen beide auf eine Regel, nach der externe Regierungsmitarbeiter nur 130 Tage pro Jahr beschäftigt werden dürfen.
Musk: Trumps Name in Epstein-Unterlagen
Musk holte danach noch einen aus: Er behauptete, Trumps Name finde sich in Unterlagen zum berüchtigten Sexualstraftäter Jeffrey Epstein. "Das ist der wahre Grund, warum sie nicht veröffentlicht wurden", schrieb er nach dem Satz: "Es ist an der Zeit, die wirklich große Bombe zu werfen." Epstein starb 2019 in einer New Yorker Gefängniszelle. Vize-FBI-Direktor Dan Bongino bekräftigte jüngst die offizielle Version, dass Epstein Suizid beging. Trumps Justizministerium hatte im Februar einige Epstein-Unterlagen veröffentlicht.
Musk hatte mehr als 250 Millionen Dollar für Trumps Wahlkampf gespendet. Außerdem machte er persönlich Wahlkampf für ihn unter anderem im wichtigen Bundesstaat Pennsylvania. Trump sagte nun, er hätte in Pennsylvania auch ohne Musk gewonnen - und scheint damit die Attacke des Tech-Milliardärs provoziert zu haben.
Außerdem deutete Trump an, dass er womöglich US-Regierungsaufträge und Fördergelder für Firmen Musks streichen könnte. "Der einfachste Weg, in unserem Haushalt Milliarden und Abermilliarden Dollar einzusparen, besteht darin, Elons staatliche Subventionen und Verträge zu kündigen", postete Trump.
Musk startet X-Umfrage: Zeit für eine neue Partei?
Elon Musk startet auf seiner Social-Media-Plattform X eine Umfrage: Er lässt die Nutzer mit "Ja" oder "Nein" über die Frage abstimmen, ob es an der Zeit sei, eine neue politische Partei in den USA zu gründen, die "die Mitte" repräsentiere. Kurz zuvor eskalierte der Streit zwischen Musk und Donald Trump über das von dem US-Präsidenten vorangetriebene und von dem Tesla-Chef kritisierte Steuer- und Ausgabengesetz.
Tagelange Attacken Musks
Musk macht seit Tagen Stimmung gegen das von Trump vorangetriebene Steuer- und Ausgabengesetz und fordert mehr Kostensenkungen. Trump legte unterdessen nahe, dass Musk von geschäftlichen Interessen geleitet werde. Der Tech-Milliardär ist unter anderem Chef des Elektroauto-Herstellers Tesla. Die Aktien des US-Autobauers weiteten nach den Äußerungen ihre Verluste aus und fielen um rund neun Prozent. Zuvor lagen sie drei Prozent im Minus. Trump sagte, Musk habe kein Problem mit dem Gesetz gehabt - bis er erfahren habe, dass dazu eine Kürzung milliardenschwerer Subventionen für Elektrofahrzeuge gehöre.
Musk droht mit Einstellung von SpaceX-Raumkapsel
Der Streit zwischen Trump und Musk könnte spürbare Folgen für die US-Raumfahrt haben. Musk kündigte an, dass seine Firma SpaceX sofort damit anfangen werde, die Weltraumkapsel Dragon außer Betrieb zu nehmen. Er verwies auf Trumps Worte, dass man viele Milliarden damit einsparen könnte, wenn man die Regierungsverträge von Musks Unternehmen aufkündigt.
Das SpaceX-Raumschiff ist aktuell praktisch unverzichtbar für die USA, um Astronauten ins All zu bringen. Boeing hat zwar das Raumschiff Starliner entwickelt, doch beim ersten Flug mit Menschen an Bord musste die Besatzung zur Sicherheit an Bord der Weltraumstation ISS bleiben, weil es technische Probleme gab. Starliner landete schließlich sicher - aber die Astronauten hingen monatelang auf der ISS fest, bevor sie mit einer SpaceX-Kapsel zurückkehrten.
Auch Amazon-Gründer Jeff Bezos hat mit Blue Origin eine eigene Weltraumfirma - machte bisher aber nur kurze Ausflüge ins All. Die USA waren nach dem Ende des Space-Shuttle-Programms jahrelang auf russische Raumschiffe angewiesen, bis Dragon fertig war.
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