Der gebürtige Kalifornier Miller gehört zu den engsten und loyalsten Mitarbeitern Trumps. Schon in den ersten Tagen des Wahlkampfes von 2016 stand der Jurist treu an der Seite des späteren Präsidenten. Und schon damals agierte und dachte er oft radikaler als Trump selbst: Anti-woke, düster und überzeugt, dass das von Linken und Demokraten beherrschte Amerika dem Untergang geweiht sei.
Während der ersten Amtszeit Donald Trumps soll dessen Schwiegersohn Jared Kushner noch bremsend auf Miller eingewirkt haben, doch mittlerweile habe der Vize-Stabschef beim Präsidenten immer ein offenes Ohr, ohne dass jemand dazwischenfunke, berichten Kenner des Weißen Hauses.
Seit Trump Ende Jänner wieder ins Weiße Haus einzog, belohnte der Präsident seinen treuen Adlatus mit noch mehr Macht:
Der nunmehrige Vize-Chef seines Kabinetts ist für die Umsetzung des harten Migrationskurses zuständig: Auf seine Kappe geht das rüde Vorgehen der Beamten der Einwanderungsbehörde, die aus Schulen, Fabriken oder Feldern illegale Migranten herausholen. Ihm ist zu zuschreiben, dass Hunderte straffällig gewordene Venezolaner in ein Massengefängnis nach Ecuador deportiert wurden. Und auch das Drängen, Visa-Stopps für ausländische Studenten zu verhängen, wird Miller zugeschrieben.
Sein Credo lautet: „Amerika ist für Amerikaner rund nur für Amerikaner“.
10 Millionen illegale Ausländer wolle er abschieben, hatte Trump im Vorjahr im Wahlkampf versprochen. Bei solchen Zielen ist Zartmut nicht angesagt im Gegenteil geht Trumps Exekutor seiner Migrationspolitik bei der Wahl seiner Mittel gesetzlich grenzwertig vor.
Die treibende Kraft
Nach Millers Vorstellung ist eine mächtige, aggressive Bundesregierung befugt, in die Agenda von Bundesstaaten einzugreifen und den Widerstand gegen Trumps Migrationskurs zu zerschlagen. Und der Kurs ist klar:
Die USA der Ära Trump wollen die Einwanderung beschränken, Massenabschiebungen durchführen und Proteste notfalls mit dem Militär niederschlagen. Mäßigende Stimmen gibt es im Trump-Team nicht.
Dennoch gingen alle bisherigen Versuche, die Abschiebungen illegaler Migranten voranzutreiben, nach dem Geschmack Millers bisher viel zu langsam vor sich. „Die drei größten Hindernisse für die Abschiebung von Migranten sind Personal, Gefängnisse und Flugzeuge“, sagte er in einem Podcast. Also: Mangel an Geld.
Das aber könnte sich ändern, wenn Trump seine „großes, schönes“ Budgetgesetz durchbringt. Dann hätte Trumps Einflüsterer 140 Milliarden Dollar für Grenzsicherheit und die Durchsetzung einwanderungsbezogener Maßnahmen zur Hand.
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